Die Geschichte des WMGV
Dr. August Schmidt , der Herausgeber der „allgemeinen Wiener Musik- Zeitung“, hatte schon lange den Plan, eine nach dem Muster der deutschen Liedertafeln geführte „Vereinigung von Freunden des Männergesanges“ ins Leben zu rufen, welche sich die „höchste künstlerische Ausbildung sowie die Verbreitung des mehrstimmigen Männergesanges zum Ziele ihrer Bestrebungen setzte.“ Wien stellte ebenso wie die gesamte k.k. Monarchie zu diesem Zeitpunkt ein Gebiet dar, das vom deutschen Liedertafelwesen noch weitgehend unberührt geblieben war. Dr. August Schmidt mietete im Gasthof „Zum goldenen Löwen“, 3. Bezirk, Am Heumarkt 13, den Salon im 4. Stock und hielt dort am 1. Freitag des Oktobers 1843 die erste Versammlung ab. Somit gilt der 6. Oktober 1843 als Gründungstag des Wiener Männergesang-Vereins.
Dieser Gründungsakt bildete in der Folge auch den Ausgangspunkt für die Verbreitung der Gesangvereine in allen Teilen des Kaiserreiches Österreichs. Das Ideal, das Dr. August Schmidt bei der Gründung vorschwebte, charakterisierte er folgendermaßen: das „bildende und veredelnde Moment des Gesanges, das um so kräftiger und eindringlicher wirkt, je mehr es durch allgemeine Verbreitung und vervielfachte Theilnahme hervorgehoben und selbst dem Indifferentismus zum Bewusstsein gebracht wird, zu cultiviren, und mit dem sozialen auch den künstlerischen und nationalen Zweck zu verfolgen und auf diese Weise die höhere nationale Einheit im Gesang mehr und mehr zur gegenständlichen Erkenntnis zu erheben.“
Am 17. Dezember 1843 fand das erste Konzert des Wiener Männergesang-Vereins statt.
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